Mikroalgen sollen CO₂ in nützliche Basischemikalie umwandeln
Forschende wollen biotechnologische Zellfabriken entwickeln, die ohne landwirtschaftliche Anbauflächen und fossile Rohstoffe auskommen. Dazu setzen sie auf die Mikroalge Chlamydomonas reinhardtii, um aus Kohlendioxid und Sonnenlicht die wichtige Grundchemikalie Glykolat zu produzieren – einen Baustein für Medikamente, Konservierungsstoffe und Polymere, der heute noch aus teils giftigen fossilen Ausgangsstoffen hergestellt wird. Die Mikroalge wird mit neuartigen Mutationsmethoden und KI-basiertem Screening für die industrielle Nutzung optimiert. Die drei Projektpartner von der TU Chemnitz, der Universität Leipzig und des Fraunhofer-Instituts für Elektronenstrahl- und Plasmatechnik (FEP) haben bereits wichtige Fortschritte erzielt und arbeiten mit innovativen Ansätzen. Das PhotoKon genannte Projekt (Photokatalytische Konversion von CO2 in Glykolat durch mikrobielle Zellfabriken unter Nutzung von Zufallsmutagenese und künstlicher Intelligenz) läuft seit Juni 2024 und wird noch bis 31. Mai 2027 gefördert, wobei es die wissenschaftlichen Grundlagen zur Nutzung ionisierender Strahlung als neues Verfahren zur gezielten Züchtung und Optimierung von photosynthetisch aktiven Zellen erarbeitet.